Geburtstagsausflug
- 23.03.2015 -

Schon zu Beginn in der Hl. Messe mit einer persönlichen Fürbitte bedacht zu werden, ist eine berührende Erfahrung. Der Frühstückstisch, geschmückt mit je einer Kerze und einem wundervoll gestecktem Strauß gelber Rosen, drückte soviel Wertschätzung aus. Und dann noch überrascht zu werden mit einem Segenslied und dem Kanon: â?žViel Glück und viel Segenâ?œ, 5-stimmig !!, zur Gitarrenbegleitung durch Sr. Daniela, umringt von allen Schwestern und den übrigen VolontärInnen, kann einen tatsächlich etwas verlegen machen!
So schön auch, danach von Allen mit einer Geburtstagsumarmung die persönlichen Glückwünsche ausgedrückt zu bekommen!
Als dann, nach dem Mittagessen im Speisesaal, noch einmal ein Segenslied mit Gitarrenbegleitung erklang und das Ganze noch durch ein Geburtstagsgeschenk von der Schwesterngemeinschaft getoppt wurde, erklärte eine der Anwesenden, Ihren Geburtstag am liebsten vorziehen und nur noch in diesem Haus feiern zu wollen.

Das Geburtstagsgeschenk bestand aus der von Sr. Daniela angekündigten Fahrt für Alle am Montag, dem 23. März nach Banyas, dem früheren historischen Ceasarea Philippi, einem heutigen Naturreservat, hoch im äußersten Norden am Fuß der Golanhöhen gelegen.
Am Montag ging es dann frühmorgens um 07.15 Uhr los mit 5 Schwestern und neben den Geburtstagskindern 6 weiteren VolontärInnen.
Mit einem Kleinbus und einem Pkw, gefahren von den Schwestern, starteten wir zu einer 4-stündigen Fahrt über Jericho zu unserem angestrebten Ziel, d. h. wir wollten starten, aber dann nach wenigen Metern hieß es schon Stopp! Unter wohlwollendem Lachen wurde eine vergessene Mitreisende schnell noch an Bord geholt.
Unsere Chauffeurinnen legten allesamt ein erstaunlich jugendliches Tempo vor, so dass wir zügig, nach einem kurzen Tankstopp, über Bet Sheâ?™an den See Genezareth erreichten.

Eindrucksvoll war während der Fahrt die judäische Wüste wie mit einem grünen Tuch überdeckt zu sehen, bedingt durch die ausreichenden Niederschläge in dieser Jahreszeit. Erstaunlich auch immer wieder diese so fruchtbare Jordansenke. Wohin das Auge schaut, reihen sich endlose Bananen-, Apfelsinen-, Zitronen- und Palmenhaine aneinander, unterbrochen durch große fruchtbare Felder, abgedeckt mit Schutzplanen.

Ohne Pause ging es am See Genezareth weiter über Kursi, der Stelle, an der Jesus aus einem Kranken Dämonen austrieb, die sich auf Nachfrage â?žLegionâ?œ nannten und sich anschließend in einer Schweineherde den Abhang hinab in den See stürzten.

Kurze Zeit später konnte man die charakteristische Kirche am â?žBerg der Seligpreisungenâ?œ wahrnehmen.

Noch in Gedanken versunken in die Dichte der Ereignisse, die sich um Jesus an diesem See abgespielt hatten, zeigte sich am Horizont ein weißes längliches Gebilde, dass zu nächst vom Wolkendunst getragen zu sein schien, bis man begriff, dass es der mit Schnee bedeckte Bergrücken des über 2000 m hohen Berg Hermon war. Diese eindrucksvolle Ansicht begleitete uns fast bis ans Ziel.

Vorher aber gab es einen Abstecher nach Tell Dan, einem kleineren Naturreservat, aus dessen antikem Siedlungshügel â?“ Tell Dan â?“ der Dan entspring, der größte und bedeutsamste der drei Quellflüsse des Jordan.
Auf einem ca. 1,5 â?“ stündigem  Rundgang durch eine wasserreiche und dichte Vegetation, gelangten wir auf einen Platz, genannt â?žGarden of Edenâ?œ, in dessen Mitte ein eindrucksvoller Baum zu einem Stopp anregte.
Wir vermuten, es war der Baum der Erkenntnis! Einige von uns, die sich noch bedürftig nach wahrer Erkenntnis fühlten, kletterten auf dem Baum, die Gesättigten blieben lieber mit einem wissenden Lächeln unten.
Danach erreichten wir dann endlich das Naturreservat Banyas, mittlerweile mit knurrendem Magen und durstiger Kehle. Also wurde jetzt auf einem lichten Picknickplatz mit Tischen und Bänken, am Ufer des Banyas, dem zweitgrößten Quellfluss des Jordan, Rast gemacht.

Es ist eine nicht zu bezahlende Köstlichkeit, in einer solche Natur, in einer so wohltuenden Gemeinschaft, ein so gesundes, reichhaltiges, wie liebevoll zusammengestelltes Picknick zu genießen!

Danach ging es auf den ca. 2 â?“ stündigen, reizvollen Rundweg, vorbei an der Höhle des Pan, der von den Römern als Gott der Natur, in einem vor der Höhle gebautem Tempel verehrt wurde. Teile der Ruine sind davon noch zu sehen, wie auch Reste der ehemals daneben gelegenen â?žHalle der tanzenden Ziegenâ?œ, deren Gebeine nach Opferung dem Gott Pan, nebst anderen Opfergaben dargebracht wurden.

An dieser Stelle, vor diesem Felsenmonument, übergab Jesus Petrus die Schlüssel des Himmelreiches mit den Worten: â?žDu bist Petrus der Fels und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauenâ?œ.

Der weitere Weg zum Banyas-Wasserfall durch eine so imposante Naturlandschaft, mit bemerkenswerter Artenvielfalt an Blumen, war ein Genuß. Genuß aber auch der immer wieder angestimmte spontane Liedgesang der Schwestern, zum Lob des Schöpfers dieser Naturschönheiten, in den wechselnd die Stimmen der Anderen einstimmten.

Natürlich wurde ausreichend fotografiert, wobei sich Einzelne als â?žPaparazziâ?œ outeten, die die Kunst des â?žselfyâ?œ perfekt beherrschten.
Gegen 15:30 Uhr ging die Fahrt zurück nach Jerusalem. Es war bis kurz vor dem Ziel eine bemerkenswerte Ruhe im Bus festzustellen, da alle müde und von individuellen Eindrücken gesättigt, mehr oder weniger schliefen. Gott sei Dank nicht die Fahrerinnen, Dank deren zügigen Fahrstil wir unbeschadet gegen 19:30 Uhr wieder im St. Charles Hospiz eintrafen zur Freude von Sr. Xaveria und Sr. Aurelia, die uns ein köstliches Abendessen vorbereitet hatte. Einen solchen Tag in einem gemeinsamen Mahl so ausklingen zu lassen, ist eine Erfahrung besondere Qualität.

Deutsches Hospiz St. Charles Jerusalem - Lloyd George Street 12, 91080 Jerusalem, Israel - Tel: 00972 2 5637737 - Mail: info@deutsches-hospiz.de